Blog

Unsere Reihe „Bezahlmodelle für ePaper“ setzt sich fort: Mit dem Metered Modell wollen Verlage, dass Kunden ihr Angebot umfangreich testen können. Erst ab einer bestimmten Anzahl gelesener Artikel wird die Nutzung des Angebots kostenpflichtig. Doch profitieren Verlage ausreichend vom Metered Modell bei der Neukundengewinnung?

Der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV) stellt fest, dass immer mehr Zeitungen und Magazine Paid Content anbieten. Das Metered Modell wird laut BDZV von derzeit 35 Zeitungen als Geschäftsmodell genutzt.

Im Gegensatz zum Modell Freemium, bei dem eine Basisversion redaktioneller Inhalte kostenfrei auf der Website verfügbar ist, umfangreichere Artikel jedoch kostenpflichtig im ePaper-Abo oder Tagespass angeboten werden, gibt das Metered Modell den Lesern freien Zugriff auf alle Inhalte. Nach einer bestimmten Anzahl von gelesenen Artikeln wird jedoch der Hahn zugedreht. Wer weitere Artikel lesen will, muss ein Abo abschließen oder via Tagespass oder Einzelkauf bezahlen.

 So funktioniert das Metered Modell: Freie Artikel sollen Lockvogel für Registrierung oder Abonnement sein. Hier das Beispiel der "Allgemeinen Zeitung".


So funktioniert das Metered Modell: Freie Artikel sollen Lockvogel für Registrierung oder Abonnement sein. Hier das Beispiel der „Allgemeinen Zeitung“.

Die Netzstrategen haben sich die Mühe gemacht, die durchschnittlich kostenfrei verfügbare Anzahl an Artikeln zu ermitteln. Mit circa 13 Artikeln pro Monat gönnen die Verlage Ihren Lesern viel Inhalt zum Nulltarif. Denn mehr als 13 Artikel einer Online-Ausgabe müssen erst einmal gelesen werden, wenn man bedenkt, dass die meisten User ihre Informationen bereits aus den Teasern filtern. „Skimming“ oder „Scannen“ wird dieses Verhalten der Online-Nutzung genannt, das unter anderem die EyetrackStudie des Poynter Instituts feststellte.

Das Metered Modell: Für Neue Kunden müssen Grenzen her

Zur Neukundengewinnung ist es natürlich notwendig, seine Online-Ausgabe umfangreich zu präsentieren. Sonst, so eine logische Schlussfolgerung, werden aus Gelegenheitslesern oder neuen Usern keine Abo-Kunden. Doch sollte bei einem reichhaltigen Online-Angebot das Skimming bedacht werden und die Grenze kostenfreier Artikel entsprechend herab gesetzt werden.

Ein User der drei oder fünf gute Artikel mit Mehrwert lesen durfte, wird sicherlich genauso offen einem Abo, Einzelkauf oder Tagespass gegenüber sein, wie ein User mit bereits zehn oder 13 gelesenen Artikeln. Das Metered Modell ist für Verlage in der Form also nicht sinnvoller als das Freemium Modell.

ePaper und Website Teaser

Dem Skimming angepasst, ist eine Lösung die 1000° bereits bei einem Verlag zum Einsatz brachte: Das Evangelische Medienhaus stellt seine Print-Zeitung „DER SONNTAG“ auch im Web zur Verfügung. Dort können User einige Artikel der aktuellen Ausgabe vollständig lesen, andere nur als Teaser. Die Teaser-Artikel werden nach Abschluss eines Abo’s vollständig zur Verfügung gestellt. Die gesamte Ausgabe gibt es dann als blätterbares ePaper für alle Endgeräte.

Erfahren Sie hier mehr zum 1000°ePaper und testen Sie eine erste ePaper-Ausgabe kostenfrei:

Jetzt gratis testen