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Ordnungs- fieberSaubermachen ist nicht nur was für Muttis. Warum Ordnung machen uns allen gut tut. Alle Mann ran an die Putzlappen! E s ist doch so: uns gruselt es seit Anbeginn unserer Zeit vor Ordnung. Der Grund dafür ist klar: Mütter! Sie stehen auf Ordnung, also wehren wir uns dagegen. Diese Haltung erlebt ihren Höhepunkt wohl in der Pubertät. Noch jetzt stellen sich mir allerdings die Nackenhaare auf, wenn ich an folgendes denke: “Wie sieht´s denn hier aus? Das gibt´s ja wohl nicht. Du räumst jetzt sofort auf, sonst ist das Handy die näch- die Folgen der anschließenden heftigen Streitgespräche und die geknallten Türen so tief, dass sich die Trotzeinstellung bis heute hält. Dabei wohnt man ja nicht mal mehr bei Muttern. So passiert es bei mir nicht selten, dass ich in unbedachten Momenten - hin und wieder - meine komplette Wohnung zu- mülle. Obwohl ich mich schon als zierm- lich ordentlich einstufe. Es fängt dann damit an, dass ich irgendwo eine Schüssel vom Müsli stehen lasse und dann nimmt das ganze Chaos nach und nach Form an. Ich fühle mich zunehmend unwohler in meinen eigenen 4 Wänden, aber ändern kann ich dann irgendwie trotzdem nichts mehr. Und zwar bis zu dem Zeitpunkt, an dem in das ganze Übel nicht mehr sehen kann und eine radikale Aufräumaktionen be- ginne. Man könnte gut und gerne sagen, dass meine Wohnung wie ein Phœnix aus der Asche steigt. Das Gefühl danach ist wirklich unbezahlbar. Vergleichbar m,it einer Neugeburt. Oder zumindest einem Besuch beim Friseur. Da stellt sich doch wirklich die Frage, warum das so ist und ob man den Zustand nicht permanent aufrecht er- halten sollte, um so einen durchgängigen Schwall der Glücksgefühle zu spüren. Es kristallisiert sich jedenfalls heraus, dass ja irgendwas dran sein muss an Muttis Ordnungsliebe. Sonst würde das Ergebnis des Putzens, Aufräumens und Organisie- rens ja nicht so toll sein und sich so gut anfühlen. Vielleicht lohnt es sich also, dass Ganze Schritt für Schritt zu realisie- ren und sich so selbst zu einem zufriede- neren Dasein zu verhelfen. In der Realität siieht es meistens so aus, dass wir alle relativ gut mit unserem alltäglichen Leben ausgelastet sind. Studium, Job, Familie, Freunde, Sport, Shoppen, Geld etc. Jeder wälzt da so seine Problemchen. Nimmt die Anzahl an Problemchen zu, verdichtet sich das Chaos im Kopf und es kann schon mal passieren, dass dieser zu explodieren scheint. Gerade in solchen Momenten kann es ex- 11MAGAZINE